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2012 wird sicher ein Jahr voller Überraschungen - das MSO hatte schon einmal eine parat:

 

Vernissage

 

ein Neujahrskonzert als Kunstausstellung - gehört dazu. Gleich dreimal brachte das sinfonische Blasorchester unter der Leitung von Henning Klingemann ein höchst abwechslungsreiches Programm auf die Bühne.

 

Eröffnet wurde das Konzert mit der „Fanfare for the Common Man“, einer Orginalkomposition aus dem Jahr 1942. Ungewohnt für den Zuhörer wurde es nur vom Blechsatz des Orchesters im Stehen präsentiert. Das Stück, in seiner Art sicher ein sehr ungewöhnliches, hinterlies beim Publikum einen Eindruck - war es doch nach dem letzten Ton bemerkenswert lang im Publikum still - niemand wußte, was noch passieren würde, bevor dann der herzliche Applaus des Publikums einsetzte. Danach ging es zur ganz anders anmutenden „Serenade“, die Derek Bourgeois als Hochzeitsgeschenk für seine Frau komponiert hatte - sie hatte kein Taktgefühl und damit der Auszug aus der Kirche funktioniert, komponierte er ein Werk, das sich durch seine ungeraden, aber sehr tanzbaren Taktarten hervorragend dazu eignet, galant zu stolpern. Diese augenzwinkernde Stimmung war nach der Fanfare geradezu perfekt für das Publikum platziert, um sich vor dem Hauptwerk des Abends noch ein wenig zu entspannen.

Das dritte und letzte Stück vor der Pause waren die „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgsky in einem Arrangement für sinfonisches Blasorchester von Mark H. Hindsley. Das Stück aus dem Jahr 1874 ist eine der bisher größten Herausforderungen für das MSO gewesen und stand schon lange auf der Wunschliste von Henning Klingemann für das Orchester. Dass sich die intensiven Vorbereitungen für dieses Stück, die bereits beim Probenwochenende des Orchesters Anfang November ihren Lauf nahmen, sehr gelohnt hatten, bewiesen die Musiker zur sichtlichen Freude ihres Dirigenten.

Die in der Moderation vorangegangenen Erläuterungen zu den musikalischen Bildern erleichterten den Zuhörern das Verständnis sehr, außerdem war die Geschichte noch einmal detailliert im Programmheft erläutert. Der Perkussionssatz hatte sich dazu noch eine einfache, aber bestechend wirkungsvolle Sache ausgedacht: bei jedem Satz wurden die Titel in Großdruck hochgehalten - so wurden die Gemälde wirklich zum Musikerlebnis.

Draußen in den Foyers der Konzertsäle standen große Stellwände, die von den Musikern Claudia Zajaczkowski, Ute Messerschmidt, Karin Pfizner und René Eggert in mühevoller Arbeit mit Zeichnungen und Erklärungen zu der Komposition ausgestattet waren. Viele Zuhörer nutzten in der Pause die Gelegenheit zu etwas „Musikwissenschaft“ und ließen die Eindrücke der eben gehörten Musik mit den Erklärungen verschmelzen.

Klingemann war mit der Leistung seiner Schützlinge sichtlich zufrieden. „Das war die energiegeladenste Version, die wir je gespielt haben“, so sein erster Kommentar nach der Seelzer Aufführung.

Nach der Pause übernahm Klarinettistin Melanie Vockeroth das Moderationsmikrofon von Henning Klingemann und es ging weiter mit der „Overture to Candide“ zu der gleichnamigen Operette von Leonard Bernstein. Das Arrangement von Clare Grundman in der Darbietung vom MSO klang an vielen Stellen sehr nach Sinfonieorchester - wobei Klingemann ein geradezu ungehaltenes Tempo der Bläser einforderte. Dies tat dem Werk gut und so wurde der Applaus für die Interpretation Bernstein‘s Musik bereits durch die ersten Begeisterungsrufe ergänzt.

Im Bereich Film kamen echte Haudegen auf die Bühne: „Moments for Morricone“ rief so manche Szene aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ in Erinnerung. Von diesem Arrangement von Johan de Meji gibt es verschiedene Versionen - Klingemann hatte sich für die neueste davon entschieden und leitete so durch ein teilweise sehr rockiges Werk - ein schöner Kontrast zur malerischen Musik des wilden Westens.

Der zweite Teil wurde mit einem ganz besonderen Highlight gespickt. „Fantaisie für Altsaxophon und Orchester“ wird nicht nur den Saxofonisten im Publikum in Erinnerung bleiben. Sophie Weste, langjähriges Mitglied im MSO, lieferte diese Glanzleistung mit dem klassisch angehauchten Werk souverän ab und erntete dafür langanhaltenden Beifall. Klingemann steuerte das Orchester im Hintergrund sensibel bei.

Mit Welthits wie Michael Jacksons „Thriller“ oder einem Medley von „Earth, Wind & Fire“ rockte das MSO noch einmal richtig los, bevor es sich von seinen Zuhörern verabschiedete. Diese wollten das MSO nicht gleich von der Bühne lassen - und erklatschten sich noch drei Zugaben. Eine davon entsprach der fast schon zur Tradition gewordenen „Reprise“ bei den Zugaben im MSO: ein Werk aus dem Hauptteil wird in abgewandelter Form gespielt. Diesmal fiel die Wahl auf das bemerkenswerte Eröffnungswerk, die „Fanfare for the common man“. Dass Musik von 1942 auch richtig rocken kann, bewies das MSO mit dem Partyarrangement zu diesem Werk von Manfred Schneider.

„Wir freuen uns aufs nächste Jahr“, waren sich Musiker und Zuhörer einig.

 

Programmheft

 

Presseberichte:

Schaumburger Nachrichten

Leine Zeitung

 Seelzer Umschau

 

 

 

 

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